Reisetag 2 - Freitag
An unserem zweiten Fahrtag geht es früh los. Um 5 Uhr klingelt der Wecker und kurz vor 6 Uhr setzt sich das voll beladene Auto in Bewegung. Das Ziel der heutigen Etappe: Budapest.
Vor dem Start in Freiberg (Fotos: privat)
Los geht es durch die nächtliche sächsische Provinz, auf der Autobahn dann vorbei an Dresden und der sächsischen Schweiz. Plötzlich erscheint aus der Dunkelheit ein blaues Schild mit gelben Sternen und der Aufschrift „Česká republika“. Wir sind in Tschechien. Damit wäre Deutschland als Startland verlassen und die Reise durch Europa beginnt so richtig.
Nach dem Sonnenaufgang führt uns unsere Route direkt durch das Herz der tschechischen Hauptstadt Prag. Hier bekommen wir beim Blick aus dem Fenster einen kleinen Vorgeschmack darauf, was uns in den nächsten Städten noch erwarten wird, wunderbare Architektur und lebendiger Alltag und viel Verkehr.
Der Rest unserer heutigen Etappe führt uns dann nur über Autobahnen. Nach der deutschen und tschechischen folgt die slowakische und schlussendlich die ungarische. Da es keine Grenzkontrollen gibt, ist der Grenzübertritt kaum spürbar. Lediglich schlichte Schilder und eine SMS auf dem Handy weisen darauf hin.
Gegen 15 Uhr erreichen wir schließlich unser Ziel. Budapest heißt uns mit herrlichem Sonnenschein und viel Berufsverkehr willkommen. Nachdem wir uns in das Zentrum der Stadt „vorgekämpft“ haben, können wir das Auto auf einem sehr engen Parkplatz der deutsch-ungarischen Gemeinde, direkt neben der Kirche im Zentrum der Stadt, abstellen. Das gelingt uns mit viel Schweiß und auch ohne Kratzer. Nur der Gedanke an den nächsten Tag geht uns nicht aus dem Kopf: „Wie kommen wir hier jemals wieder raus?“ Das wird sich morgen zeigen, jetzt geht es erstmal los, um die Stadt zu besichtigen.
Hannah und Franz-Leopold auf der Reise von Stendal nach Siret.
Nach einem eindrucksvollen Stadtrundgang und einem sehr guten Abendessen geht es langsam zurück zu unserem Auto. Wir sind mit dem Pfarrer der deutschen Gemeinde Gergö Kovács verabredet. Er zeigt uns kurz die Kirche und erzählt uns die Geschichte der Gemeinde. Auch Ritterbruder Avar Gabor aus der Region kommt vorbei. Zu ihm war der Kontakt über das „Rote Buch“ des Ordens zustande gekommen. Er erzählt uns, dass er selbst regelmäßig Hilfsgüter in die Ukraine fährt.
Nach einem kurzen Gespräch zeigen uns beide die kleine Gästewohnung, die uns die Gemeinde durch Vermittlung von Avar Gabor dankenswerterweise zur Übernachtung zur Verfügung stellt. Wir verabschieden uns und fallen dann erschöpft ins Bett.
Freiberg - Budapest
Strecke: 677 km
Dauer: 9 Stunden 30 Minuten